
















































Porcelain Journey.
Fernweh in Rissen. Schönheit im Klischee.
Добро пожаловать. ようこそ. Bienvenidos. Добродошли. Welcome. Rimaykullayki. Bienvenue. Vítejte. Üdvözöljük. 欢迎。 – willkommen.
Checkliste:
• Schöne Frauen mit landestypischer, prototypischer Kleidung & perfekter Pose? → Check.
• romantisch idealisierte Landschaften & Muster, die es so nie gab? → Check.
• obsessiv wiederholtes Thema aus Porzellan bzw. Porzellan-Optik, Rissen & Gold? → Check.
• langweilige, altbackene Designs & Konzepte? → Check.
• diese mal mehr, mal weniger richtig geschriebene ‘sijamka.’-Signatur überall? → Check.
• simple Fernweh-Ästhetik mit ordentlich Pathos? → Okay, reicht jetzt. Wir haben’s verstanden.
Добро пожаловать. ようこそ. Bienvenidos. Добродошли. Welcome. Rimaykullayki. Bienvenue. Vítejte. Üdvözöljük. 欢迎。- willkommen bei Porcelain Journey – ganz sicher nicht das spektakulärste oder kreativste Kunstprojekt aller Zeiten, aber eins, das ein Gefühl einfängt, das mich schon begleitet, seit ich als Kind mit meinem Papa Dokumentationen über ferne Länder sah – in den verschiedensten Sprachen, manchmal mit Untertiteln, manchmal (leider) nicht. Gemeinsam blätterten wir durch Globen, und er erzählte mir fantastische Fakten und Anekdoten zu den unterschiedlichsten Orten und Kulturen. Und während andere Puppen oder Verehrer sammelten, sammelte ich japanische Verpackungen und tapezierte mein Zimmer mit Street Photography aus Japan – als wär’s ein Fenster in eine andere Realität.
Fernweh. Dieses zarte Ziehen im Bauch, wenn man Orte vermisst, an denen man (noch) nie war.
Klar, auch das ist Klischee. Fernweh romantisiert, idealisiert, blendet das aus, was nicht ins Bild passt – und macht die Welt ein bisschen weicher, weil wir sie durch rosarote Brillen betrachten. Und ehrlich? Manchmal braucht es genau das.
Auch Patriotismus (wenn man ihn ganz sanft und rosa aus- und einpackt) kann so ein Gefühl sein: Stolz auf die Idee eines Miteinanders, auf kulturelle Geschichte, gemeinsame Werte, gemeinsame Erlebnisse, Traditionen und Lieder.
Ja, auch das klingt schöner, als es oft ist. Aber Träume funktionieren nicht in feinabgestimmten, durch und durch analysierten Grautönen. Das nimmt ihnen Ihre Leichtigkeit. Und jedes Land hat etwas, das glänzt und einem ein warmes Gefühl im Herzen macht – ein Gericht, ein Stoff, ein Lied, ein Nationalsymbol, ein Lächeln oder eben ein Klischee, von dem man fernwehisch träumen kann.
Diese Serie ist eine Reise ohne Ticket. Mit goldenen Rissen (schon wieder), klischeebeladenen Motiven und der Botschaft:
Träumen darf auch mal Klischee & Kitsch.
„Больше гор могут быть только горы, на которых ты ещё не бывал.“
„Besser als Berge sind nur die Berge, auf denen du noch nicht gewesen bist.“
— Vladimir Vysotsky
(ein Künstler, dessen Stimme mein Papa und ich auf unseren Fernweh-Globenabenden oft hörten)
sijamka. glazed (again) & globally cliché.














